In diesem Artikel wollen wir Ihnen „unsere Philosophie“ der Sample Generierung darlegen. Im letzten Anhang finden Sie zum Vergleich die Vorgehensweise des ADM.
In unsere Stichprobe kann zu jederzeit jeder eingetragene Anschluss kommen. Wir gehen immer von der Gesamtheit aller eingetragenen Anschlüsse aus. Damit distanzieren wir uns deutlich von Methoden, bei denen ein kleiner Pool (mit größtenteils generierten Rufnummern) vielen zur Verfügung gestellt wird.
Unsere Erfahrungen mit generierten Rufnummern (frei nach Gabler/Häder)
Wir haben auf Basis aller eingetragenen Rufnummer die 100er Blöcke gebildet und daraus die rein geschäftlichen entfernt. Durch die Wahl von 100er Blöcken entfallen automatisch alle Firmen-Durchwahlen. Als Resultat haben wir Blöcke mit einer durchschnittlichen Blockdichte von 21.2 erhalten. Dann haben wir innerhalb aller Blöcke mit mindestens einem Eintrag die fehlenden Rufnummern generiert. Somit haben wir nur Rufnummern in „echten“ vergeben und auch belegten Blöcken erzeugt. Diese haben wir mit der am häufigsten in dem Block vorkommenden Postleitzahl geo-kodiert.
Den Ansatz diese Blöcke aus den Listen der Bundesnetzagentur zu erzeugen haben wir schnell wieder fallen gelassen, da in diesen Listen sehr viele Blöcke aufgeführt sind, die nicht aktiv sind.
Resümee:
Nach den Erfahrungen, die wir und unsere Kunden gemacht haben, rechnet es sich nicht Samples mit generierten Rufnummern zu erstellen. Die Samplegröße muss deutlich erweitert werden und verursacht zusätzliche Kosten. Die Kontaktkosten der Interviews sind bei einer durchschnittlichen Trefferquote von ca. 20% im Vergleich zu den „normalen“ 90%, die wir liefern, deutlich zu hoch. Anders sieht es aus, wenn man „predictive dialer“ einsetzt. Aber die Anschaffung solcher Instrumente ist nicht nur sehr teuer sondern rechtlich auch sehr umstritten.
Handystichproben
Bei fast 2 Millionen eingetragener privater Handys lassen sehr gut regional abzugrenzende Samples erstellen.
Individuell
Selbstverständlich können wir auch beliebige Samples anhand Ihrer Vorgaben erstellen.
„unsere“ Basiszahlen / Stichprobengröße (Stand 08.2009)
eingetragene Rufnummern: 28.869.693
davon Handys: 2.597.347
„private“ Anschlüsse (ohne Fax): 22.405.351
davon Handys: 1.988.305
Anzahl Haushalte laut Statistischem Bundesamt
Jahr | Insgesamt
1 000 |
davon (%) | ||||
---|---|---|---|---|---|---|
Einpersonen- haushalte |
2-Personen- haushalte |
3-Personen- haushalte |
4-Personen- haushalte |
Haushalte mit 5 und mehr Personen |
||
2008 | 40 076 | 39,4 | 34,0 | 13,1 | 9,9 | 3,6 |
2007 | 39 722 | 38,7 | 34,0 | 13,4 | 10,3 | 3,7 |
Pressemitteilung Nr.184 vom 14.05.2009
In fast jedem zehnten Haushalt ersetzen Handys das Festnetz
WIESBADEN – Rund 4 Millionen Privathaushalte in Deutschland waren Anfang 2008 nach den aktuellen Ergebnissen der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe mit Mobiltelefonen ausgestattet, ohne zusätzlich über Festnetzanschlüsse zu verfügen. Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) anlässlich des Welt-Telekommunikationstages am 17. Mai 2009 waren das mehr als 9% aller Haushalte. Im Jahr 2003 hatte der Anteil der Haushalte mit Handy ohne Festnetztelefon noch bei 4% gelegen.
Bisher konnten Handys vor allem bei jüngeren Menschen den festen Telefonanschluss verdrängen. In jedem dritten Haushalt (35%) von unter 25-Jährigen gab es Anfang 2008 ausschließlich Mobiltelefone und keinen festen Telefonanschluss mehr. Der Anteil der ausschließlichen „Handy-Nutzer-Haushalte“ nahm mit steigendem Alter der Haupteinkommensbezieher und -bezieherinnen ab. Bei den 25- bis 34-Jährigen waren es noch 19% der Haushalte, bei den 55- bis 64-Jährigen 6% und bei den über 70-Jährigen zwei von 100 Haushalten.
Bezogen auf das Haushaltsnettoeinkommen ist festzustellen, dass bei geringem monatlichem Nettoeinkommen der Anteil der Haushalte mit Handy ohne Festnetz am höchsten ist. In der untersten Einkommensklasse bis 900 Euro lag der Anteil bei 23% gegenüber 3% in den Einkommensklassen ab 2 600 Euro. Diese Struktur spiegelt sich auch bei der Betrachtung der sozialen Stellungen wider: 21% der Arbeitslosenhaushalte, 11% der Arbeitnehmerhaushalte sowie 6% der Selbstständigenhaushalte besaßen ausschließlich Mobiltelefone und keinen festen Telefonanschluss mehr.
Weitere aktuelle Ergebnisse zur Ausstattung der privaten Haushalte mit Gebrauchsgütern bieten das Themenheft „Zuhause in Deutschland“ und die Fachserie 15, Heft 1 „Einkommens- und Verbrauchsstichprobe – Ausstattung privater Haushalte mit ausgewählten Gebrauchsgütern 2008“, die im Publikationsservice des Statistischen Bundesamtes unter www.destatis.de/publikationen kostenlos heruntergeladen werden können.
Weitere Auskünfte gibt:
Zweigstelle Bonn,
Auskunftsdienst Wirtschaftsrechnungen und Zeitbudgets,
Telefon: (0611) 75-8880
Das ADM-Stichprobensystem für Telefonbefragungen
Kurzbeschreibung: ADM-Stichproben, Okt. 2007
Autor: Christian von der Heyde (Sprecher Methodenausschuss)
In der Bundesrepublik gibt es weder ein allgemein zugängliches Verzeichnis aller Privathaushalte oder Personen noch ein vollständiges Verzeichnis aller privat genutzten Telefonanschlüsse. Die mit telefonischer Befragung erreichbare Bevölkerung ist in keinem amtlichen Telefonverzeichnis zu finden, so dass weder komplette individuelle noch statistische Angaben dazu existieren.
Die Arbeitsgemeinschaft ADM-Telefonstichproben füllt diese Lücke, indem sie den beteiligten Instituten einen Auswahlrahmen zur Verfügung stellt, der es erlaubt, repräsentative Stichproben der Privathaushalte . soweit telefonisch erreichbar – und der darin wohnenden Personen zu erstellen. Parallel dazu werden die wichtigsten statistischen Daten für diese Grundgesamtheiten zur Verfügung gestellt.
Der Auswahlrahmen, das sog. ADM-Telefonstichproben-System, basiert auf den im Internet veröffentlichten Eckdaten des Nummernraums, den die Bundesnetzagentur den Telefonanbietern zur Verfügung stellt und verwaltet. Dieser Nummernraum umfasst prinzipiell alle in der BRD nutzbaren Telefonnummern.
Unter adaptiver Nutzung des von Sabine Häder und Siegfried Gabler entwickelten Generierungsverfahrens¹ werden die relevanten Eckdaten der Bundesnetzagentur so aufbereitet,
- dass sie die Basis für die Generierung von 10er Blöcken bilden, die alle in der BRD nutzbaren Festnetznummern umfassen (sog. Festnetzdatei),
- dass alle in der BRD nutzbaren Mobilfunknummern auf Basis von 10.000er Blöcken generiert werden (sog. Mobilfunkdatei).
Da rund 92% der Bevölkerung mit mindestens einem Festnetzanschluss erreichbar sind und weitere 7% über Mobilfunk (Stand 2007), sind repräsentative Abbildungen der Bevölkerung auf Basis beider Dateien jederzeit möglich.
Stichprobenziehungen aus der Festnetzdatei haben einen weiteren Vorteil: Die Festnetznummern sind mit regionalen Zuordnungen versehen, die es erlauben, bis auf Ebene der Gemeindekennziffer . und bei einer Reihe von Großstädten bis auf Stadtteilebene . regional zu schichten, und so das aus der f2f-Stichprobe bekannte Schichtungssystem auch für die Telefonstichproben zu realisieren. Wegen der geringen Eintragdichte bei den Mobilfunknummern ist eine Regionalschichtung dort nicht möglich. Stattdessen kann dort die Zuordnung zu Providern als externes Schichtkriterium zur Verbesserung des Stichprobendesigns genutzt werden.
Um diese Schichtungseffekte voll nutzen zu können, werden die Stichproben aus der jeweiligen Auswahlgrundlage nach dem von L. H. Cox² entwickelten Verfahren der Zufalls-Allokation mit Proportion zur Größe der Nachkommastellen realisiert.
Da nicht nur die Ziehung der Nummernstichprobe sondern auch die Auswahl der Zielperson im jeweils kontaktierten Privathaushalt als Zufallsauswahl realisiert werden, sind die ADM-Telefonstichproben als repräsentative Zufallsstichproben zu bewerten, die den in der mathematischen Statistik entwickelten Zufallsmodellen gehorchen.
¹ vgl. S. Gabler, S. Häder; Ein neues Stichprobendesign für telefonische Umfragen in Deutschland; in: S. Gabler, S. Häder, J. H. P. Hoffmeyer-Zlotnik (Hrsg.); Telefonstichproben in Deutschland, S. 69 – 88, Opladen 1998
² vgl. L. H. Cox; A constructive procedure for unbiased controlled rounding; in: Journal of the American Statistical Association 82, S.520 . 524, 1987